Politik

Bemerkungen zu aktuellen Fragen der Gesellschaft.

Nach-Gedacht


Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, damit er die, die unter dem Gesetz waren, loskaufte, und wir die Gotteskindschaft empfingen. (Galater 4,4)


Lasst sie uns wieder erzählen, diese alte Geschichte, diese merkwürdig, rebellische Geschichte:

Als die Zeit dafür reif war, sandte Gott seinen Sohn in diese Welt. Der Außerirdische, der so weit weg ist, dass viele gar nicht mehr glauben können – er kam in Raum und Zeit!

Aber nicht nur das: Gott wurde sogar Mensch! Mit Haut und Haar, vom Scheitel bis zur Sohle. Der Ewige, er wurde wie wir – ein Mensch!

Und dann setzte Gott noch eines drauf: Er wurde nicht nur ein Mensch, er wurde ein Baby! Ein Windelmatz, ein Schreihals – kleiner als du und ich!

Auch wurde er in den besseren Häuser Bethlehems nicht aufgenommen! Nein, nur in einem Viehstall fand er Platz, in Dreck und Kälte – wirklich, ein heruntergekommener Gott.

Und die Höhe dieses Weges nach unten, die Krönung der Demütigung, das waren seine ersten Besucher. Einfache Hirten waren es, die einem Schwall tierisch riechender Luft mit sich brachten. Und obskure Esoteriker aus dem Osten, die ihre Geschenke mitbrachten – während die Frommen und die Eliten zuhause blieben!

Das ist sie, die alte Geschichte von Weihnachten. Alle unsere Vorstellungen bürstet sie gegen den Strich! Gott ist ganz anderes als wir dachten! Modernen Christen ist sie so peinlich wegen der Jungfrauengeburt und den Engeln. Ernsthafte Muslime lehnen empört ab, dass Gott einen Sohn hat. Und selbstsichere Intellektuelle lächelnd milde darüber als eine Kindergeschichte.

Lasst sie uns wieder hören, diese Geschichte, die verstanden wird von den Kindern, den verkrachten Existenzen und allen, die sich nach Gott sehnen! „Lasst uns gehen und sehen, was in Bethlehem geschehen ist! Uns ist heute der Retter geboren! Gott ist in unsere Dunkelheit gekommen! Er hat besucht und erlöst sein Volk!“ Wirklich: Eine heilige, wunderbare Nacht für alle, die nicht zu groß und klug sind, um Gott in dem Kind Jesus zu sehen.

Christian Pestel (18.11.2016)