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Was ist Wahrheit?

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Namen wie Galilei, Kopernikus oder Ignaz Semmelweis stehen für die Frage nach der Wahrheit. In Europa war sie jahrhundertelang zentral und ermöglichte dort die großen Aufbrüche in Wissenschaft, Technik und Medizin.
Zuletzt allerdings kam die Wahrheit in Verruf: Jeder solle seine Wahrheit haben, alles sei gleich wahr, ja ein Wahrheitsanspruch sei sogar fanatisch. In Pluralismus schien das eine gute Idee zu sein, die jedem seine Freiheit ermöglichte.

Nun aber ist die Wahrheit-Frage wieder topaktuell und brandgefährlich geworden. Brexit, Islamistischer Terror, Russia Today und Donald Trump fordern uns heraus und stellen unsere Gesellschaft in eine Zerreißprobe zwischen Populisten und alten Eliten, zwischen „Qualitätspresse“ und „sozialen Medien“. Unsere Freiheit ist brüchig geworden, sogar der Friede in Europa scheint in Gefahr zu sein.
Und plötzlich erkennt die Gesellschaft, wie elementar die Wahrheit ist und sie spricht über „postfaktisches Verhalten“, „Fake-News“ und „Filterblasen“. Sogar über eine Zensurbehörde gegen „Fake-News“ wird nachgedacht, als wäre der Staat je ein guter Wächter über die Wahrheit gewesen („Prawda“ fällt mir dazu nur ein, russisch für „Wahrheit“). Doch all die Ratlosigkeit macht eines deutlich: Dass die Wahrheit der einzige Schutz ist gegen Wirklichkeitsverweigerung und Manipulation!

Für Christen aber sollten das helle Glockenschläge sein! Diese Entwicklung ist für uns eine Ermächtigung, wieder von der Wahrheit zu sprechen. Wir können begründen, woran wir unsere Werte lieber festmachen als am Zeitgeist! „Was ist Wahrheit?“ fragte Pontius Pilatus schon Jesus, um alles zu relativieren (Joh 18,38). „Wer will festlegen, was Wahrheit ist?“ fragt eine müde gewordene Gesellschaft und wird leichte Beute für Populisten, Lobbyisten oder Journalisten. Wir Christen aber dürfen mit neuem Selbstbewusstsein sagen: „Die Wahrheit, der wir folgen, heißt Jesus Christus! An ihm orientieren sich unsere Werte! Er bleibt unser Maßstab auch angesichts von Terror, Populismus, gesellschaftlicher Spaltung und Bundestagswahl.“
Keiner kann uns heute sagen, was wir von der Zukunft erwarten können – was mit Brexit, Flüchtlingskrise, Islamisierung oder Destabilisierung in Europa auf uns zu kommt. Wir aber können den Menschen sagen, was sie von uns erwarten können: Dass Jesus für uns „der Weg, die Wahrheit und das Leben“ ist, dass wir ihm folgen, statt Mainstream oder Schwarmintelligenz. In der ratlosen Gesellschaft können wir selbstbewusst Botschafter sein, von der Wahrheit, die unser eigenes Leben trägt: „Lasst euch versöhnen mit Gott durch Jesus Christus.“ (Christian Pestel, 11.1.2017)

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