Heiliger Geist

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Über kaum ein Thema habe ich so viel Kontroversen unter Frommen erlebt, wie über die wunderbare dritte Person Gottes. Wie lässt sich Klarheit in die oft spekulative Erfahrungstheologie dazu bringen?


 

Die Billardkugel und der Heilige Geistphotodune-942526-billiard-xs
Stellt euch einen richtig schönen Billardtisch vor: Groß, schwer, grün. Auf einer Seite liegen einige Kugeln, auf der anderen die weiße. Diese wird kräftig angespielt, läuft auf eine Kugel zu, trifft sie genau richtig und versenkt sie. Die weiße Kugel geht über die Bande, versenkt eine zweite, geht noch 1-2x über die Bande und bleibt für den nächsten Stoß genau richtig liegen. Wunderbar. Vielleicht haben wir Spieler hier, die das können.
Stellt euch noch einmal diesen Tisch vor. Die weiße Kugel wird wieder sauber angespielt, sie läuft auf eine Kugel zu, verfehlt sie aber und trifft eine andere; sie geht über die Bande, versenkt unerwartet eine zweite, sie berührt Kugeln und Bande sinnvoll und gut aber unerwartet, auffällig, ungewöhnlich. Was sagt uns das? Sie folgt scheinbar anderen Gesetzen als Physik, auf sie wirken andere Kräfte, die wir nicht sehen, die aber wirken.
Die Bibel sagt uns, dass Menschen unter der Wirkung des Heiligen Geistes wie diese zweite Billardkugel sind, unverständlich aber wirksam von seiner Kraft gelenkt. Jesus sagt: „Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist es mit jedem Menschen, der aus dem Heiligen Geist neu geboren ist.“ (Jh 3,8) Und Paulus schreibt: „Die aber der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.“ (Röm 8,14) (Christian Pestel)
 
Alles, was auf ein Blatt Papier passt
Ein Student mit Namen Steve Winger aus Texas besuchte einen Kurs in Logik. Der Lehrer dieses Kurses war bekannt für seine harten Examensprüfungen. Zur Abschlussprüfung teilte er der Klasse mit, dass jeder alle Informationen nutzen dürfte, die auf ein Blatt Papier (8 x 11 ½ inch) passen würden. Zum Examen erschein jeder Student mit einem sorgsam präparierten, eng beschriebenen Blatt Papier. Doch Steve erschien mit einem völlig leeren Blatt Papier. Jedoch hatte er auch einem Freund dabei, einen Studenten aus einem höheren Jahrgang, der in Logik eine A-Note hatte. Steve setzte sich, legte das Blatt auf den Boden und der Freund stellte sich auf das Papier.
Als der Professor kam und das sah, fragte er, was das solle. Steve sagte: “Sie sagten, wir dürften alles nutzen, was auf ein Blatt Papier passt. Nun, alles was ich brauche habe ich auf diesem Blatt Papier.” Steve hatte sich sehr direkt an die Regel gehalten und das wurde akzeptiert. Er war der Einzige aus der Klasse, der für seine Arbeit ein “A” bekam.
Der Heilige Geist Gottes ist wie so ein Freund an unserer Seite – der zu uns redet, und hilft und führt.

Schon in den Maschen des Netzes
C.S. Lewis war ja Literaturwissenschaftler in Oxford. Er berichtete, dass ihm eines Tages ein Student schrieb. Der war ein Atheist, aber er war beunruhigt über das was in seinem Leben geschehen war. Er hatte Christen kennen gelernt und sich mit ihnen befreundet. Sie hatten ihm viel von Jesus erzählt und er war sehr ins Grübeln gekommen. Und da fragte er Dr. Lewis, was er dazu meint.
C.S. Lewis schrieb ihm zurück: „Ich denke, sie sind schon in den Maschen des Netzes gefangen. Der Heilige Geist Gottes ist hinter ihnen her. Und ich bezweifele, dass sie davon kommen.“
 
Der Heilige Geist beleuchtet Christus
James Packer illustriert die Beziehung zwischen dem Sohn und dem Geist so: „Ich erinnere mich daran, wie ich an einem Winterabend auf dem Weg zur Kirche war, um über die Worte „Er wird mich verherrlichen“ zu predigen. Als ich um die Ecke bog, sah ich die von Scheinwerfern angestrahlte Kirche vor mir, und ich erkannte plötzlich, dass dies genau das Bild war, das ich für meine Botschaft brauchte. Bei einer guten Scheinwerferanlage sind die Scheinwerfer so angebracht, dass man sie selbst nicht sieht; man soll auch gar nicht erkennen, woher das Licht kommt; was man sehen soll, ist das Gebäude, auf das die Scheinwerfer gerichtet sind. Der Effekt besteht darin, etwas sichtbar zu machen, was sonst in der Dunkelheit nicht erkennbar wäre, und zwar so sichtbar zu machen, dass sich auch die Einzelheiten klar und deutlich hervorheben. Dies scheint mir ein vollkommenes Bild für die Rolle des Heiligen Geistes im Neuen Bund zu sein. Er ist sozusagen der versteckte Scheinwerfer, der den Erlöser anstrahlt.
Wir können uns sein Amt auch so vorstellen: Es ist, als ob der Heilige Geist hinter uns stünde und über unsere Schulter hinweg einen Lichtstrahl werfen würde auf Jesus, der uns gegenüber steht. Die Botschaft des Heiligen Geistes lautet nie: „Schau auf mich! Höre auf mich! Komm zu mir! Lerne mich erkennen!“, sondern immer „Schau auf IHN, erkenne SEINE Herrlichkeit! Höre auf IHN und SEINE Worte! Gehe zu IHM und gewinne das Leben! Lerne IHN kennen und koste von SEINEM Geschenk der Freude und des Friedens!“ Der Heilige Geist ist, so könnte man sagen, der Heiratsvermittler, das himmlische Eheanbahnungsinstitut, dessen Aufgabe es ist, uns mit Christus zusammenzubringen und dafür zu sorgen, dass wir zusammenblieben.“ ( „In der Kraft des Geistes“ von Arturo Azurdia. Friedberg: 3L-Verlag, 2003. Seite 56-57; (c) mit freundlicher Erlaubnis des 3L-Verlages)

Der Junge, der an den heiligen Geist glaubt
Sally, die Sonntagsschullehrerin ließ sich ihre Kinder in einer langen Reihe aufstellen, um das Glaubensbekenntnis aufzusagen.
„Ich glaube an Gott den Vater, den Allmächtigen, Schöpfer Himmels und der Erde“ fing Robbi an. “Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn” fuhr Susi fort. „empfangen durch den heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria.“ sagte Timm. „gekreuzigt unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben”, sagte Claudi. Und so ging es weiter durch das ganze Glaubensbekenntnis. „Von dort wird er wiederkommen, zu richten die Lebenden und die Toten.“, sagte Jim. Dann kam eine lange Pause. Schließlich sagte Mary: „Der Junge, der an den Heiligen Geist glaubt, ist heute nicht da.“
=> An jedem Sonntag, in jeder Alltags-Situation ist die Frage, ob „der Junge/das Mädchen da ist, der an den Heiligen Geist glaubt“….
 
Feine Osterprediger, aber schlechte Pfingstprediger
„Sie meinen, man solle die Leute nicht erschrecken noch betrüben, sondern immer tröstlich predigen von der Gnade und Vergebung der Sünden in Christo und so sagen sie: „Hörest du, bist du ein Ehebrecher, ein Hurer, ein Geizhals oder sonst ein Sünder, glaubest du nur, so bist du selig, darfst dich vor dem Gesetzt nicht fürchten, Christus hat ja alles erfüllet.“
Sie sind wohl feine Osterprediger, aber schändliche Pfingstprediger, denn sie predigen nichts von der Heiligung des Heiligen Geistes. Denn Christus will, dass wir nicht allein Vergebung der Sünden, sondern auch das Aufhören von den Sünden hätten. Sie sehen nicht, dass sie Christum predigen ohne und wider den Heiligen Geist, weil sie die Leute wollen lassen in ihrem alten Wesen bleiben und gleichwohl selig sprechen, so doch ein Christ soll den Heiligen Geist haben und ein neu Leben führen.“ (Martin Luther, „Von den Conciliis und Kirchen“,1539)
 
Sprüche zu “Heiliger Geist”
1. „Gott gibt seinen Geist weder denen, die sich danach sehnen, noch denen, die darum beten. Er gibt seinen Geist denen, die ihm gehorchen.“ (Hudson Taylor; vgl. Apg 5,32)
2. Wenn der Heilige Geist heute von der Kirche weggenommen würde, würde 95% so weiter gehen wie bisher und niemand würde den Unterschied bemerken. Wenn der Heilige Geist aus der Kirche im Neuen Testament genommen worden wäre, so hätte 95% aufgehört und jeder hätte den Unterschied gesehen.”

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