Atheismus

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Atheismus begegnet uns kaum als offenes Konzept, sondern subtiler als Grundlage von Gesellschaft und Wissenschaft . Als Christen und Kirchen ist es unsere Aufgabe, diese Gottvergessenheit anzusprechen.


 

Nicht Atheist sondern IgnorantAtheismus
Ein Atheist fordert einen Rabbi mit den Worten heraus: „Beweisen Sie mir, dass Gott existiert und ich werde gerne an ihn glauben.“
„Haben sie jemals die Bibel oder einen Teil davon gelesen?“
„Nein.“ „Aber haben Sie vielleicht den Talmud gelesen?“
„Nein, den habe ich auch nicht gelesen.“ “Nun, was haben Sie dann gelesen? Die Werke von Philosophen, von weisen Männern?“ „O nein, so etwas habe ich nie gelesen!“ „Dann sind sie auch kein Atheist,“ schloss der Rabbi. „Sie sind nur ein Ignorant!“

Secondhand-Zweifler
Wir hören so viel Kritik von Skeptikern über das, was sie manchmal als “Secondhand-Glauben” bezeichnen. Es wird gesagt, dass viele Leute nur an Gott glauben, weil sie das durch Geburt oder Familie gelernt haben.
Wenn diese Kritik berechtigt ist, und zweifellos ist sie es manchmal, warum sind wir nicht genauso misstrauisch gegen “Secondhand-Zweifel”? Wenn es möglich ist, dass jemand nur glaubt als Echo auf den Glauben eines anderen – gibt es nicht ebenso auch Heuchler im Zweifeln?”

Materialismus, die intolerantere Weltanschauung
„Wir dürfen nicht aus den Augen verlieren, dass die materialistische Philosophie mit Sicherheit weit einengender ist als jede Religion. (…) Mr. McCabe (Materialist und Kontrahent Chestertons) hält mich für einen Sklaven, weil ich nicht an den Determinismus glauben darf. Ich halte Mr. McCabe für einen Sklaven, weil er nicht an Feen glauben darf. Schauen wir uns aber die beiden Glaubensverbote näher an, dass seines viel rigider ist als meines. Dem Christen steht es ohne weiteres frei, daran zu glauben, das im Universum ein beträchtliches Maß an fester Ordnung und naturnotwendiger Entwicklung herrscht. Der Materialist hingegen darf in seiner makellosen Apparatur nicht das kleinste Fleckchen des Spiritualismus oder des Übernatürlichen dulden. Der arme Mr. McCabe darf nicht den kleinsten Kobold zurückbehalten, selbst wenn er sich in einem hohlen Bibernellenstengel versteckt.“ (S.56)
„Der einfache Mensch ist gesund, weil er ein Mystiker ist. Er gestattet sich, im Zwielicht zu leben. Seit jeher steht er mit einem Fuß auf der Erde und mit dem anderen in Feenland. Er hat sich stets die Freiheit genommen, an seinen Göttern zu zweifeln; anders als der heutige Agnostiker aber hat er sich stets die Freiheit vorbehalten, an sie zu glauben. Wahrheit war ihm immer wichtiger als logische Konsequenz. Stand er vor zwei Wahrheiten, die sich zu widersprechen schienen, so akzeptierte er beide und nahm den Widerspruch in Kauf. Seine spirituelle Sichtweise ist so stetoskopisch wie seine körperliche: er sieht zwei verschiedene Bilder gleichzeitig, was seiner Scharfsicht aber nur zum Vorteil gereicht. So hat er immer an so etwas wie Schicksal, aber auch an so etwas wie freien Willen geglaubt. Er hat geglaubt, dass den Kindern das Himmelreich gehört, aber auch, dass sie dennoch den irdischen Mächten zu gehorchen haben. Er hat die Jungen wegen ihrer Jugend bewundert, und die Alten, weil sie die Jugend hinter sich hatten. Genau in diesem Ausbalancieren scheinbarer Widersprüche bestand die Spannkraft des gesunden Menschen.“ (G.K.Chesteron. Orthodoxie – Eine Handreichung für die Ungläubigen, S.51)

Sprüche zu “Atheismus”
1. Man glaubt nicht, wieviel man glauben muß, um ungläubig zu sein. (Faulhaber)
2. Eine gewisse Sorte von Menschen braucht viel mehr Glauben, als wir haben, hat es doch der Unglaube mit viel schwereren Problemen zu tun, als der Glaube. (C.H. Spuregon)
3. Atheismus ist der Wunsch nach einer sturmfreien Bude. (Manfred Lütz)
4. Sie glaubte an gar nichts. Und nur ihr Skeptizismus bewahrte sie davor ein Atheist zu werden.“ (Jean-Paul Satre)

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