Liebe, Nächstenliebe

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Die romantische Liebe gilt das Ideal der Liebe. Doch zeigt nicht eine Liebe, die nichts zurückerhält, das Wesen der Liebe viel besser?


 
Liebe aus Verpflichtung
Ein Rabbi fragte: „Welche Tat der Barmherzigkeit ist besser – zu geben aus Verpflichtung, oder von Herzen zu geben?“ Alle in der Klasse drängte es zu sagen, dass von Herzen zu geben besser sei. Doch sie kannten ihren Rabbi und wussten, dass er das Gegenteil behaupten würde, weil geistliche Lehren nicht logisch sind. Sie wurden nicht enttäuscht.
„Von Herzen zu geben ist eine wundervolle Sache,“ sagte der Rabbi. „Es ist ein großer Verdienst und soll niemals geringgeschätzt werden. Aber es gibt etwas besseres und größeres, wenn jemand aus einer Verpflichtung heraus gibt. Denkt einmal an den, der gibt. Wenn er von Herzen und freiwillig gibt, dann hat er ein klares Bewusstsein davon. In anderen Worten, Barmherzigkeit von Herzen ist sich ihrer Größe und ihres Wertes bewusst, und sie dient unserem Ego. Aber wenn wir geben aus Verpflichtung, wenn wir geben während in uns jede Faser schreit „Nein, ich will das nicht!“ sei es weil es nicht gerecht wäre, weil es zu viel Geld ist oder aus tausend anderen Gründen, dann werden wir mit unserem Ego konfrontiert. Wenn wir dann trotzdem geben oder helfen, dann heißt es, dass nicht wir selbst es tun, sondern dass wir bereit sind, Werkzeuge zu sein, durch die Gott gibt.

 
Schafft euch ein Nebenamt
„Schafft euch ein Nebenamt, ein unscheinbares, womöglich ein geheimes Nebenamt! Tut die Augen auf und sucht, wo ein Mensch ein bisschen Zeit, ein bisschen Teilnahme, ein bisschen Gesellschaft, ein bisschen Fürsorge braucht. Vielleicht ist es ein Einsamer, ein Verbitterter, ein Kranker, ein Ungeschickter, dem du etwas sein kannst. Vielleicht ist es ein Greis, vielleicht ein Kind. Wer kann die Verwendungen all aufzählen, die das kostbare Betriebskapital, Mensch genannt, haben kann! An ihm fehlt es an allen Ecken und Enden. Darum suche, ob sich nicht eine Anlage für dein Menschentum findet, lass dich nicht abschrecken, wenn du warten oder experimentieren musst! Auch auf Enttäuschungen sei gefasst. Aber lass dir ein Nebenamt, in dem du dich als Mensch am Menschen ausgibst, nicht entgehen. Es ist dir eines bestimmt, wenn du nur richtig willst.“ (Albert Schweitzer)

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