Tod, Sterben

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Wohl nie brauchen wir so verzweifelt treffende Bilder, wenn wir Menschen in Trauer und Schmerz begleiten müssen!


 

Bilder der Bibel für „Tod, Sterben“
• zu seinen Vätern versammelt werden – positiv (Gen 25,8.17; 35,29; 49,38; Num 20,24; 27,13)
• zu seinem Volk versammelt werden – positiv (Num 49,29)
• hinabfahren zu den Toten (Hiob 21,13)
• in die Grube fahren – sehr negativ, hoffnungslos (Ps 28,1; 30,4; 88,5; 143,7; Spr. 1,12; Jes 38,18; Hes 31,14)
• Gott schneidet den Lebensfaden ab (Hiob 6,9)
• entschlafen – positiv, Glaube an die Auferstehung der Toten (1.Kor 15,51; 1.Thess 4,15)

Was uns auf der anderen Seite erwartet
Der kranker Mann wandte sich noch einmal an den Arzt, als sie gerade den Behandlungsraum verlassen wollten: „Doktor, ich habe Angst zu sterben. Sagen sie mir, was auf der anderen Seite liegt.“
Sehr leise antwortete der Arzt: „Ich weiß es nicht so genau.“
„Das wissen sie nicht so genau? Sie, ein Christenmensch, wissen nicht so genau, was auf der anderen Seite liegt?“ empörte sich der Kranke.
Der Arzt hielt schon die Türklinke in der Hand, als man plötzlich ein Winseln und Kratzen zu hören war. Und als er die Türe öffnete, sprang ein Hund herein und sprang mit allen Zeichen der Freude und Begeisterung an dem Arzt hoch.
Da drehte er sich zu dem Patienten um und sagte: „Sehen sie meinen Hund? Er war noch nie vorher in diesem Raum. Er wusste nicht, was hier drinnen ist. Er wusste nichts, außer dass sein Herr hier ist. Und als sich die Tür öffnete, da ist er ohne Angst herein gesprungen. Ich weiß wenig von der anderen Seite des Todes, aber eine Sache weiß ich. Ich weiß, dass mein Herr dort ist, und das ist genug.“

Wie aus Mamas Bett in das eigene Bett
Ich habe kürzlich die Geschichte von einem kleinen Jungen gehört, der Kenny hieß. Kenny liebte den Herrn Jesus, aber dann bekam er Leukämie. Er wurde schwächer und schwächer und war dann an das Bett gefesselt. Eines Tages fragte er seine Mutter „Mama, wie ist der Tod?“ Sie hatte gewusst, dass diese Frage einmal kommen würde, aber sie betete kurz still, bevor sie antwortete. Und sie sagte: „Kenny, erinnerst du dich, dass du immer in Mamas Bett eingeschlafen bist, aber morgens in deinem Bett aufgewacht? Also, wenn du eingeschlafen bist, dann habe ich oder Papa dich in dein eigenes Bett getragen. Das ist es, was der Tod ist.“ Einige Wochen später starb der kleine Junge. Sein großer Bruder Jesus kam und trug ihn freundlich in sein Bett in seinem eigenen Raum im Himmel. Wer im Glauben an Jesus stirbt, der weiß, dass sein großer Bruder Jesus ihn nach hause trägt.

Das Lamm auf dem Arm des Hirten
Eine der ältesten Predigtillustrationen zum Tod von Kindern ist Jesaja 40,11 entlehnt: „Gott wird seine Herde weiden wie ein Hirte. Er wird die Lämmer in seinen Arm sammeln und in seinem Gewand tragen und die Mutterschafe führen.“
Dazu gibt es dann etwa die Geschichte von einem Ehepaar, dass den Tod seines kleinen Kindes betrauert. Sie sind voll Fragen und Bitterkeit gegenüber Gott. Eines Tages sind sie in den Feldern unterwegs und sie sehen einen Hirten mit einer Schafherde. Der Hirte will mit den Schafen einen tiefen Graben überqueren, aber die Tiere haben Angst und weigern sich. Da nimmt der Hirte eines der Lämmer auf den Arm und trägt es über den Graben. In weiterem Abstand setzte er das Lamm auf den Boden, wo es stand und nach seiner Mutter blöckte. Als das Mutterschaf dieses Blöcken hörte, sprang es ohne Mühe hinüber und lief zu seinem Lamm. Darauf folgte die ganze Herde. Da sagte die Frau: „Jetzt verstehe ich: Gott hat auch unser Lämmchen in den Arm genommen und auf die andere Seite getragen, damit wir den Hirten folgen. Wir werden unser Lamm bei ihm wiedersehen.“ (z.B. Robert J. Morgan. Stories, Illustrations and Quotes. Nashville, Tennessee: Thomas Nelson Inc, 2000. S.193-194 oder in der Biographie von Charlotte Rheilen von Rolf Scheffbuch. Lebensbilder württembergischer Frauen. Neuhausen-Stuttgart: Hänssler-Verlag, 1999, Seite 47-57)

Was ist dein einziger Trost im Leben und im Sterben?
Dass ich mit Leib und Seele, im Leben und im Sterben nicht mein, sondern meines getreuen Heilands Jesu Christi eigen bin, der mit seinem teuren Blut für alle meine Sünden vollkommen bezahlt und mich aus aller Gewalt des Teufels erlöst hat und also bewahrt, dass ohne den Willen meines Vaters im Himmel kein Haar von meinem Haupt kann fallen, ja auch mir alles zu meiner Seligkeit dienen muss. Darum er mich auch durch seinen Heiligen Geist des ewigen Lebens versichert und ihm forthin zu leben von Herzen willig und bereit macht. (Frage 1 des Heidelberger Kathechismus, 1563)

Sterben lernen
Als Rabbi Bunam im Sterben lag, weinte seine Frau. Er sprach: „Was weinst du? All mein Leben war ja nur dazu, dass ich sterben lerne.“ (Simcha Bunam von Pzysha, aus: Martin Buber. Die Erzählungen der Chassidim, Zürich: Manesse Verlag, 1949. Seite 771)

Der Durst nach Unsterblichkeit
„Am 6. Mai sagte er von der menschlichen Anmaßung: Da alle Menschen innewerden, dass sie sterblich und hinfällig sind, dürste dennoch jeder nach Unsterblichkeit hier auf Erden. Früher suchten die Könige durch den Bau von Pyramiden unsterblich zu werden, wie jetzt durch große Dome und Kirchengebäude. Die Soldaten jagen dem Siege nach, und die Schriftsteller suchen durch Herausgabe ihrer Bände einen ewigen Namen, wie wir es jetzt auch vor Augen sehen. Aber dabei wird der Ruhm und die Ewigkeit Gottes nicht angesehen. Ach, wir sind elende Leute.“ (Martin Luther. Tischreden. Herausgegeben von Kurt Aland. Stuttgart: Philipp Reclam Jun., 198. Seite 74 ©; mit freundlicher Genehmigung des Verlages)

Warum kommt meine Mama nicht mehr?
Prinzessin Alice Maud Mary von Großbritannien und Irland (* 25.4.1843 in London, gest 14.12.1878 in Darmstadt), war die zweite Tochter von Königin Victoria und durch Heirat Großherzogin von Hessen.  1862 heiratete sie Großherzog Ludwig IV von Hessen. Ab 1863 engagierte sich Alice in Darmstadt für die öffentliche Gesundheitspflege und besondere um die Bedingungen für Wöchnerinnen. Im Laufe der Jahre bekam das adelige Paar 7 Kinder.
Im November 1878 erkrankten die Kinder an Diphtherie, vor allem die 4jährige Victoria Marie. Diptherie ist eine hochansteckende Infektionskrankheit, und Alice konnte ihre Kinder nicht mehr pflegen. Sie stand an der Türe und beobachtete ihre kleine Tochter. Irgendwann rief die Kleine: „Warum kommt denn meine Mama nicht mehr?“
Da hielt es ihre Mutter nicht mehr aus, lief in das Zimmer und umarmte das Mädchen. Anschließend pflegte sie aufopferungsvoll die leidenden Kinder und starb knapp einen Monat nach ihrer jüngsten Tochter Marie am 14. Dezember 1878. Sie wurde im neuen Mausoleum der großherzoglichen Familie auf der Rosenhöhe in Darmstadt beigesetzt – auf ihrem Sarg ist sie liegend dargestellt, wie sie ihre tote Tochter festhält.

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