Ostern

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Ostern – das schönste aber auch schwerste Fest. Schön ist der Anlass, dass Jesus auferstanden ist! Schwer ist es, das neu nahe zu bringen, nicht nur von dieser Freude zu reden sondern sich neu von ihr erfasst zu lassen. (Text und Bild CP 2015)


 

Der Bericht der Wachen

Ostern - Die Ausreden der Wachen(Bild Christian Pestel, 2015)

Die Auferstehung diskutiere ich nicht mit ihnen
Dr. Carlyle Marney war einer der großen Prediger im Süden der USA nach dem zweiten Weltkrieg. Er war Seelsorger und Vorbild für Generationen von Predigern. Eine Geschichte von ihm wird erzählt, wie ein Student ihn in einer Vorlesung fragte: “Dr. Marney, erzählen sie uns etwas über die Auferstehung.“ Die Frage wurde höflich und angemessen gestellt, und sie war wichtig für angehende Pastoren. Doch Dr. Marney antwortete: „Ich werde das mit Leuten wie ihnen nicht diskutieren!“ „Warum nicht“, fragten die Studenten zurück. Marney sagte: „Ich diskutiere diesen Gegenstand nicht mit Menschen, die jünger als 30 Jahre sind.“ Und er erklärte: „Sehen sie sich doch an. Sehen sie sich selbst an. Sie sind am Beginn ihres Lebens. Voll Talent und Energie. Nur sehr wenige von ihnen haben Armut kennen gelernt, Versagen, Verzweiflung oder eine Ziegelsteinmauer, die auf ihrem Gleis stand. Also sagen sie mir in Gottes Namen, was sie von der dunklen, harten Welt wissen, die nur dadurch Sinn macht, dass Christus vom Tod auferstanden ist?“

Der Herr ist auferstanden – und das solltest du auch tun
Eine Gemeinde hatte eine sehr gute Organistin. Jedes Lied war ein kleines Konzert, jeder Gottesdienst eine musikalische Freude. Sie hieß Carol und war bei der ganzen Gemeinde sehr beliebt. Doch eines Ostersonntags verschlief sie. Ausgerechnet Ostern! Alle waren enttäuscht, dass Carol zu diesem besonderen Gottesdienst nicht erschien. Man behalf sich irgendwie. Doch im nächsten Jahr geschah das, was geschehen musste: Am Ostersonntag, früh morgens rief der Pastor bei Carol an und sagt: „Carol – der Herr ist auferstanden! Und das solltest du auch tun!“

Ich habe den Film schon mal gesehen!
Es war der Karfreitags-Gottesdienst einer Baptistengemeinde in Bangladesh. Die Gemeinde sah die Kreuzigungszene des „Jesus Films“. Der Raum war gerammelt voll und alle starrten auf die Leinwand! Als man sah, wie Jesus gefoltert wurde, da hörte man Schluchzen. Als Jesus ans Kreuz geschlagen wurde, da lag Fassungslosigkeit im Raum. In diesem emotionalen Moment da rief ein kleiner Junge: „Habt keine Angst! Er ist wieder auferstanden! Ich haben den Film schon mal gesehen!“ Ein kleiner Junge ermutigte die Zuschauer mit dem Ruf „Er ist wieder auferstanden!“ „Er ist auferstanden“ – das ist die atemlose Freudenbotschaft, die durch die Jahrhunderte hinweg Menschen ermutigt hat.

Da kommt Jesus einmal in den Gottesdienst
Kurz vor Ostern wurde ein kleiner Junge krank und musste zu Palmsonntag zuhause bleiben. Im Gottesdienst durften die Kinder mitspielen und zu Gottesdienstbeginn mit Palmblättern wedeln. Der Vater des Jungen brachte ihm aus dem Gottesdienst ein Palmblatt mit. Neugierig fragte der Junge: „Warum gibt es da Palmblätter im Gottesdienst, und warum sagen wir, es sei Palm-Sonntag?“ „Weißt du“, sagte sein Vater: „Als Jesus in die Stadt kam, haben sich alle gefreut und ihm mit Palmwedeln zugewunken. Und so haben wir es heute auch gemacht.“ Da sagte der kleine Junge enttäuscht: „Ach Mist, da kommt Jesus einmal in den Gottesdienst, und ich bin krank.“

Von Trauer zur Osterfreude (Ostern 2011)
[Idee für einen Oster-Gottesdienst: Das Oster-Geschehen soll auf fröhliche Weise dargestellt und erlebbar gemacht werden. Dafür wird zunächst die Begegnung der Frauen mit Jesus am Ostermorgen erzählt. In einem Stehgreif-Theater werden dann die Kinder einbezogen und machen sichtbar und anschaulich, was Ostern geschehen ist und was es bedeutet. Der Erzähler macht dem Kind die Bewegungen vor.]
Wir haben die Geschichte vom ersten Ostern gehört. Aber jetzt wollen wir sie mal miterleben! Und ihr sollt mir helfen, die zu erzählen. Zunächst brauche ich ein Mädchen, dass mir dabei hilft. [wenn es vorne ist] Also, wir beide erzählen jetzt die Ostergeschichte – und du machst die Bewegungen dazu.
Es war am ersten Ostermorgen – und der fing für Maria Magdalena so an:
[hängende Schultern und Arme, traurig]: Was für ein Morgen für Maria! Schon die Nacht war schrecklich – immer hat sie daran gedacht, wie Jesus gekreuzigt worden war. Er, der so viel Gutes getan hatte. Jetzt war er tot. Und Maria war traurig, müde und verzweifelt.
[Weinen, Augen reiben]: Maria weinte, denn sie hatte Jesus sehr geliebt. Er hatte ihr Hoffnung gegeben. Aber jetzt war alles vorbei. Maria stand auf und weinte. Ein ganz trauriger Ostermorgen!
[imaginären Rucksack packen und überwerfen]: Maria weinte und wollte gleich zum Friedhof gehen. Sie packte ein, was sie dafür brauchte: Taschentücher, Salben, Öl – was man so gebraucht hat um einen Toten noch mal zu ehren.
[gebeugtes Gehen]: Und so ging Maria zum Friedhof – gebeugt und die Augen voller Tränen. Und sie wusste genau, was jetzt kommt: Sie würde den toten Jesus noch einmal sehen, sich von ihm verabschieden, all ihre Erinnerungen und Hoffnungen mit ihm begraben. So trottete Maria dahin.
[stehenbleiben]: Plötzlich blieb Maria stehen. Ihr war etwas eingefallen – da war doch ein großer Stein vor dem Grab. Wer würde ihn wegrollen?
[unter Hand durchschauen]: Doch dann sah Maria das Grab – war der Stein nicht weggerollt? Was war da los? Hatte jetzt jemand auch noch den toten Jesus gestohlen? Es wurde ja immer schlimmer!
[schnelles Gehen auf der Stelle]: Maria geht schnell zum Grab. Richtig! Der Stein war ja weg! Vor dem Grab blieb sie stehen. Was war da los?
[vorsichtiges Vortasten]: Maria ging vorsichtig in das Grab. Jetzt hoffte sie, dass sie dort wenigstens den toten Jesus finden würde. Ihre letzte Hoffnung!
[hängende Schultern]: Aber das Grab ist leer! Was für eine Enttäuschung. Maria kann sich nicht vorstellen, was da passiert ist. Sie geht wieder aus dem Grab heraus. Jetzt ist auch noch das Letzte weg, was sie von Jesus hatte. Sie steht am leeren Grab und weint. Sie ist am Ende….
[Überraschung, Hand vor den Mund]: Doch plötzlich hört sie etwas hinter sich. Sie dreht sich um und sieht einen Mann. Doch sie ist ganz durcheinander – sie denkt es sei der Gärtner. Und sie fragt: Wo habt ihr Jesus hingelegt?
Doch da antwortet der Mann: „Maria, ich bin´s doch!“ Und Maria erkennt, dass es Jesus ist.
[auf die Knie]: Und Maria fällt auf die Knie und sagt: „Mein Rabbi, mein Meister.“ Maria erkennt, dass da Jesus lebendig vor ihr steht! Jesus – der doch tot gewesen war! Jesus – den sie im Grab gesucht hatte! Er steht jetzt lebendig vor ihr. Und er sagt: „Geht zu den Jüngern und sage ihnen, dass ich auferstanden bin, so wie es die Heilige Schrift voraus gesagt hat!“
Was glaubt ihr, wie Maria nach hause gelaufen ist? (….)
[laufen, Freude, springen]
: Maria ist ganz schnell nach hause gelaufen – was glaubt ihr denn! Sie hat sich gefreut. Sie hat gejubelt. Sie hat die Taschentücher weggeworfen! Sie war wie ausgewechselt! Jesus lebt. Keine Ahnung wie und warum. Aber er lebt! Alles ist wahr, was sie von Jesus geglaubt hatte! Und wenn er den Tod besiegt hat, dann gibt es auch Hoffnung für alle, die an ihn glauben!
Wir feiern Ostern, weil wir das gleiche glauben wie Maria: Jesus ist auferstanden! Er lebt! Wir können unsere Traurigkeit hinter uns lassen! Wir haben Hoffnung und Freude. Und ich hoffe, dass unser Gottesdienst genau so wird: Fröhlich, ausgelassen, voll Dankbarkeit! (Christian Pestel, Ostern 2011)

Maria, gehe zu meinen Jüngern… (Ostern 2013)
[Idee für einen Oster-Gottesdienst. Spontaner Dialog über Jh 20,17. Dafür wird zunächst die Begegnung von Jesus mit Maria am Grab nach Jh 20 gelesen. Dann wird V.17 wie ein Kehrvers wieder und wieder zitiert und angewandt. Dabei soll die Gemeinde ermutigt werden, die angefangenen Satz zu vervollständigen und die Auferstehungsbotschaft ganz individuell auf die Jünger anzuwenden. Sollten dabei keine Reaktionen kommen und Hänger entstehen, kann der Vortragende den Satz wie jeweils vorgeschlagen vervollständigen.
In einer zweiten Runde wird gefragt was Jesus Maria für uns aufgetragen hätte. Die Gemeinde soll quicklebendig und fröhlich formulieren, was die Auferstehung für uns heute heißt.

Jesus sprach zu Maria: „Gehe zu meinen Jüngern und sage ihnen: Ich kehre zurück zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinen Gott und zu eurem Gott!“
Überlegen wir mal, wie Jesus sie noch geschickt haben könnte:
„Maria, gehe zu Petrus, der mich verraten hat, der jetzt völlig verzweifelt über sich ist und weint. Sage ihm,
…. ja, was soll sie ihm sagen?…
….dass ich nicht über ihn schockiert bin, sondern ihn trotzdem lieb habe!“

  • „Maria, gehe zu Joseph von Arimathäa, in dessen Grab ich gelegt worden bin, und sag ihm….“
    ….„sage ihm, dass er sein Grab wieder haben kann. Und wenn er einmal hineingelegt wird, werde ich ihn wieder auferwecken!“
  • Maria, gehe zu den beiden Jüngern, die nach Emmaus gehen wollen um alles hinter sich zu lassen, sag ihnen…“
    ….„dass sie nicht gehen sollen. Wenn aber doch, dann warte ich an der nächsten Kreuzung auf sie!“
  • „Maria, geh zu meiner Mutter, die mich unter dem Kreuz hat sterben sehen, und sag ihr….“
    ….„sage ihr: „Hör auf dir Sorgen zu machen, Mama! Du hast mir das natürliche Leben geschenkt, jetzt schenke ich dir das ewige Leben!“
  • „Maria, gehe zu den Jüngern, die davon gelaufen sind, als die römischen Soldaten kamen, und sag ihnen…“
    ….„sage ihnen, dass heute morgen die Soldaten davon gelaufen sind. Ich lebe, und ihr sollt auch leben!“
  • „Maria, geh zu meinem Jünger Thomas, der so kopfgesteuert ist, der alles durchdenkt und nie zum Punkt kommt. Sag ihm….“
    ….„sage ihm, dass ich extra für ihn komme, damit er seinen Finger in meine Wunden legen und glauben kann. Ich habe ihn sehr lieb!“
  • Maria, geh zu den Frauen, die treu unter dem Kreuz gewartet haben, und sag ihnen…“
    ….„sage ihnen danke für ihr letztes Geleit in meinen Tod – darum sind die Frauen auch die Ersten, denen ich mich als Lebenden zeige.“

Maria hat also den Jüngern erzählt, dass Jesus auferstanden ist. Und die Jünger haben ganz allmählich begriffen, dass Ostern Freude bedeutet, Hoffnung, Begeisterung über Jesus. Jetzt stellt euch vor, an diesem Ostermorgen würde Jesus Maria zu den Jüngern heute schicken, zu den Christen, zu uns, hier in die Gemeinde. Was würde er ihr auftragen für uns?

  • „Maria, gehe zu meinen Nachfolgern in der Baptistengemeinde Weinheim und sag ihnen….“
    ….Na, was würde Jesus uns sagen lassen?
    ….„sage ihnen, dass ich auferstanden bin und sie liebe! Und ich warte, dass sie das endlich annehmen und glauben!
  • „Maria, gehe zu den Christen in Weinheim, denen die Freude so schwer fällt, die so ernst und angespannt sind, sage ihnen…“
    ….„sage ihnen: Der Herr ist auferstanden, er ist „wahrhaftig“ auferstanden, wirklich, echt, 100%ig, voll krass, erfahrbar! Was hält es euch noch auf den Stühlen?“
  • „Maria, gehe zu meiner Gemeinde in Weinheim, die so viel Aktivitäten hat, die so viel will und so viel tut, sag ihnen….“
    ….„sage ihnen, dass sie nichts mehr tun müssen, weil alles Entscheidende getan ist! Ihr Job ist es nur das anzunehmen und sich zu freuen!“
  • „Maria, gehe zu den Christen in Weinheim, die zerbrochene Herzen haben, die traurig sind über sich selbst, und sag ihnen…“
    ….„sage ihnen, sie sollen nicht mehr über ihre Fehler und Sünden nachdenken, sondern daran dass ich alles bezahlt und vergeben habe! Sie sind geliebte Kinder Gottes!“
  • „Maria, gehe zu den Kindern in Weinheim, denen es schwer fällt in der Schule zu sagen, dass sie Christen sind, sage ihnen“
    ….„sage ihnen: Hey, ich lebe und ich bin an deiner Seite. Vertraue mir, dann erlebst du mit mir Wunder!“
  • „Maria, gehe dort zu den Alten, die so vollgepackt sind mit einem langen Leben, mit Gutem und Schweren, sag ihnen…“
    ….„sage ihnen, sie sollen alles loslassen und nur auf mich sehen. Denn ich lebe, und sie sollen auch leben mit mir.“
  • „Maria, gehe zu den Christen dort im Oster-Gottesdienst, die da sitzen mit festen Erwartungen und Sorgen, und sage ihnen…
    ….„sage ihnen, dass jetzt ein neuer Film beginnt. Sucht nicht den Lebenden bei den Toten! Rechnet damit, dass ich lebe!

(Christian Pestel, Ostern 2013)Ostern - Photoboot 2015 -01

Photobooth zum Oster-Gottesdienst (Ostern 2015)Ostern - Photobooth 2015 - 4
Wie wäre es, zum Oster-Gottesdienst mal nicht nur über Freude zu reden – sondern wirklich zu spüren? Mann könnte dafür zum Beispiel ein Selfie zu machen, das die Gefühle von Ostern zeigt. Und wer Freude darstellt, der wird, wenn er nicht aufpasst, von Freude erfasst. Oder besser noch zwei Fotos! Ein Karfreitags-Bild, wie es den Jüngern wohl nach der Hinrichtung von Jesus ging, als alle ihre Hoffnungen gescheitert schienen. Und ein Oster-Bild auf der nach oben offenen Ostersfreude-Skala!Ostern - Photobooth 2015 - 03

Für diese Bilder machen wir zum Oster-Gottesdienst einen sogenannten Photobooth. Photobooth (engl. Fotoautomat) ist eine kreative Art, Selbstportraits zu machen, beliebt etwa auf Hochzeiten, Kindergeburtstagen oder Firmen-Events. Dafür posiert man vor der Kamera, einem Fotoautomaten oder einem Notebook mit Photobooth-Programm. Der Clou dabei ist die „Verkleidung“, Bärten, Brillen, Hüten und andere Accessoires aus Pappe. Diese werden mittels Holzstäbchen gehalten und geben dem Ganzen eine komische Note. Genau das richtige also für Ostern, wo wir die Verwandlung von Trauer zu Hoffnung erleben, um die Freude über die Auferstehung von Jesus nicht nur bedenken, sondern sogar ein wenig zu spüren und zu feiern! (Christian Pestel, Ostern 2015)

Sprüche zu „Ostern, Auferstehung von Jesus“

  • Erzähle einem Menschen, dass es 300 Milliarden Sterne im Universum gibt, und er wird es dir glauben. Erzähle ihm, dass eine Bank frisch gestrichen ist, und er muss sie berühren, um es zu glauben!
    Jesus läßt sich von den Jüngern berühren und ertasten, damit sie glauben.
  • Im Magazin der Süddeutschen Zeitung stand zu Ostern 2007: „Wenn der Satz „Jesus lebt“ geglaubt würde, müssten den Christen Flügel wachsen, die Gemeinden müssten vor Kraft strotzen, ihre begeisterten Mitglieder müssten durch die Straßen rennen und jedem ins Ohr brüllen: „Gott lebt! Wirklich, er lebt!“ Stattdessen stehen sie mit allen anderen im Stau auf der Autobahn.“

 

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