Sünde

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Sie steckt in allen Dingen und kriecht in alle Erfahrungen, doch keiner darf darüber reden: Die Sünde. Der Anspruch an die Christen ist, dieses Tabu zu brechen, doch so dass die Leute auch zuhören können!

Wie kommt der Wurm in den Apfel?suende-wurm-im-apfel-cp
Wie kommt ein Wurm in einen Apfel? Vielleicht denken sie, dass er von außen hinein kommt. Doch man sieht nie ein Loch, durch dass sie sich hineinfressen; man sieht immer nur die Löcher, durch die heraus kommen.
Tatsächlich sind es auch keine Würmer, sondern die Maden eines Insektes, meist die Raupen des Apfelwicklers. Und diese kommen von innen in den Apfel! Wie sie da hinein kommen? Ganz einfach: Das Insekt legt seine Eier in die Blüte (beim Apfelblütenstecher) oder an die junge Fruchtanlage. So geschützt wachsen sie mit der Frucht und ernähren sich von ihr. Aus dem Herz der Frucht heraus fressen sich die Raupen schließlich ihren Weg heraus! Sünde beginnt, wie der Wurm, im Herzen und arbeitet sich heraus durch die ganze Person, durch die Gedanken, Worte und Taten eines Menschen. (Christian Pestel)

Sünde verdirbt den Geschmack
Jahrelanges Studium der Bibel haben mich viel zum Thema „Sünde“ gelehrt. Intensiver aber habe ich das Thema in der Praxis studiert. Aus jahrzehntelanger Erfahrung kann ich eines mit Sicherheit sagen: Sünde verdirbt den Geschmack! Nicht den sogenannten „guten Geschmack“. Es ist viel schlimmer: Wie der Biss auf eine zu scharfe Pepperoni den ganzen Geschmack eines guten Essens überdeckt, so lässt uns Sünde nichts mehr von Gott schmecken! Seine Nähe, seine Liebe, seine Führung – es ist alles noch da, nur wir nehmen es nicht mehr wahr! Wir sind blind und taub dafür. Der Geschmack an Gott geht verloren, und er wird uns ein Fremder – manchmal so sehr, dass wir ihn nicht einmal mehr vermissen.
Zum Glück aber gibt auch das Umgekehrte, und das kenne ich auch aus meinen persönlichen „Studien“: Mit Gott verlieren wir den Geschmack an der Sünde! Bei ihm erleben wir wahren Genuss und Glück, wie Ps. 73 sagt: „Wenn ich nur dich habe, so frage ich nicht nach Himmel und Erde.“ Wie man einen billigen Wein gegenüber einem wunderbaren Kuss vergisst, so lässt uns die einzigartige Liebe Gottes den Geschmack an allen Freuden der Sünde vergessen! Wer fragt schon nach der billigen Kopie, wenn er das Original hat?
Der New Yorker Pastor und Autor Timothy Keller schreibt: „Eine gesetzliche, pflichtbewusste Reue sagt: „Ich habe Gottes Ordnungen gebrochen. Hingegen sagt echte Buße und Umkehr: „Ich habe Gottes Herz gebrochen.“ Wenn wir uns Gottes Liebe zu uns zuwenden, sie anschauen und meditieren, dann lässt sie uns den Geschmack an der Sünde verlieren! „Lasst uns ihn lieben, denn er hat uns zuerst geliebt.“ (1.Johannes 4,19) (Christian Pestel, 7.7.2016)

Gott hat sie geschaffen und der Teufel wird sie holen
Ein Mann möchte die Beichte ablegen, der nur ganz gelegentlich in die Kirche kommt. Um seine Sünden zu bekennen sagt er: „Ich habe viel geflucht, aber ich habe auch viel gebetet. Das gleicht sich aus. Ich habe viel gesoffen, aber ich habe auch oft gefastet. Das gleicht sich aus. Ich habe oft gestohlen, aber ich habe auch viel gespendet. Das gleicht sich aus.“ Da sagt der Beichtvater: „Mein Lieber, bei ihnen ist es ganz einfach: „Gott hat sie geschaffen und der Teufel wird sie holen. Das gleicht sich aus.“

Darüber weiß ich doch nichts
Von den ägyptischen Wüstenvätern erzählt man sich folgende Geschichte: Zu einem der Wüstenvater kam ein gebildeter Mann, der seinen Rat wollte. Er fragte den Mönch vieles, aber dieser saß nur schweigend da. Zuletzt ging der Mann wieder. Ein Mitbruder fragte ihn später: „Warum hast du diesem Mann nicht auf seine geantwortet, warum nicht mit ihm geredet?“ Er entgegnete: „Er hat mich nach lauter großen und erhabenen Dingen gefragt. Darüber weiß ich doch gar nichts. Wenn er mich nach der Sünde gefragt hätte, da hätte ich ihm antworten können.“

Der Pastor war dagegen
Eine Frau geht nach dem Gottesdienst nach hause. Zu Hause fragt ihr Mann: „Und worüber hat der Pastor gepredigt?“ Antwortet sei: „Über die Sünde.“ Da fragt der Mann zurück: „Und was hat er gesagt?“ Und die Frau sagt: „Er war dagegen!“

Geliebte Sünde
Es ist so schwer, Sünde zu lassen, eine Gewohnheit abzulegen oder gar ein erneuertes Leben zu führen. Das ist schön zu sehen an der Geschichte eines Mannes, der durch die Stadt fuhr und verzweifelt einen Parkplatz suchte. Er hatte ein wirklich dringendes Gespräch zu führen, es ging um eine richtig wichtige Entscheidung und viel Geld, und die Zeit wurde ihm knapp. Er sah hinauf zum Himmel und betete: „Ach Gott, bitte lass mich einen Parkplatz finden. Wenn ich das rechtzeitig schaffe, dann gehe ich jeden Sonntag zur Kirche, dann gebe ich das Trinken auf und ich versöhne mich mit meiner Frau.“ Doch gerade in dem Augenblick öffnete sich vor ihm eine Parklücke, und der Mann sagte: „Ach Herr, mach dir keine Mühe, ich habe schon einen gefunden.“

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